Unsere Geschichte

Manchmal beginnt eine Vision nicht mit großen Worten oder Plänen, sondern mit kleinen Gesten. Als ich etwa acht Jahre alt war, schrieb ich auf den Anhänger meines Zimmerschlüssel „Büro“. In einer Ecke meines Zimmers richtete ich mir mit einer kleinen Kommode und einem alten Stuhl mein erstes eigenes Büro ein. Mein uralter Laptop, damals ein technisches Wunder für mich, war das Herzstück. Ich träumte davon, zu „arbeiten“ und mein eigenes Geld zu verdienen – nicht nur, um mir meine Wünsche selbst zu erfüllen, sondern auch, um meine Eltern finanziell nicht belasten zu müssen. Schon damals war klar: Ich wollte mein eigenes Ding machen.

Mit ungefähr 13 Jahren stieß ich in den Sommerferien durch Zufall auf YouTube auf ein Video von Deantramp, einem Reseller, der auf Flohmärkten günstig einkaufte und die Waren mit Gewinn weiterverkaufte. Die Einfachheit und Cleverness dieses Systems faszinierte mich und ich dachte mir nur „Des is geil, des will i a machn!“. Bald darauf entdeckte ich auch Rene Huber auch bekannt als „Reselling mit Kopf“ oder „RMK“. Ich begann, meine eigenen alten Sachen zu verkaufen – genau wie es die Reselling-Profis vorgeschlagen hatten. Mein erster Verkauf war tatsächlich auch mein erstes Spiel, das ich für die Playstation 4 hatte, „Star Wars – Battlefront 2“. Ich liebe Star Wars.

Einen Flohmarkt zu besuchen, war für mich allerdings nicht so leicht. In der ländlichen Gegend Kärntens, wo ich aufwuchs, gibt es Flohmärkte, bei denen auch für mich interessante Sachen dabei sein könnten, fast nur in größeren Städten wie Klagenfurt und Villach, die ein bis zwei Stunden von mir entfernt sind. Und um dort wirklich gute Ware zu finden, muss man früh aufstehen – eine Herausforderung, die ich in meinem Alter und mit meinen Möglichkeiten wohl kaum bewältigen konnte. Doch als ich eines Tages bei einem Besuch in Ungarn, meinem Heimatland, vom meinem Opa fragte, ob es denn bei uns in der Stadt auch Flohmärkte gibt, da er jeden Sonntag auf den Wochenmarkt ging. Er antwortete mit „Klar, wieso?“, dann fragte ich ob wir da hin fahren könnten und das so früh wie möglich! Er war ziemlich verwundert über mein Interesse für den Flohmarkt, aber sagte natürlich „Ja, klar“. Für gerade einmal 10 bis 20 Euro kaufte ich alles, von dem ich dachte, es ließe sich gewinnbringend verkaufen. Das war mein richtiger Start ins Reselling.

Doch Unternehmergeist war nicht nur bei mir ein Thema. Meine Mama war damals in Elternteilzeit, nachdem sie meine kleine Schwester auf die Welt gebracht hatte, und unzufrieden mit ihrer Arbeit. Der Großteil ihres Gehaltes ging für den Sprit drauf, den sie brauchte, um die 36 Kilometer entfernte Arbeitsstelle zu erreichen. Sie hatte einmal den Gedanken, sich mit der Reinigung privater Haushalte selbstständig zu machen. Dieser Gedanke ließ sie einfach nicht los. Doch sie hatte Angst vor dem Risiko. „Es ist nicht so einfach, wie du dir das vorstellst“, sagte sie mir oft. „Du hast ja keine Ahnung.“. Ich meine ich war ja auch zu dem Zeitpunkt 14 Jahre alt, irgendwo auch eine verständliche Reaktion meiner Mama. Aber ich war so dermaßen fasziniert vom Unternehmertum und Unternehmer-Sein, dass ich es mir zum Ziel gemacht habe, dass meine Mama selbstständig wird und aus diesem Drecksjob rauskommt.

Ich ließ nicht locker. Nach Monaten intensiver Gespräche und Überzeugungsarbeit schaffte ich es, sie dazu zu bewegen, einen Steuerberater aufzusuchen. Heute, drei Jahre später, ist sie eine erfolgreiche Unternehmerin im Bereich Hausbetreuung, betreut Kunden in der gesamten Region und ist mir bis heute dankbar, dass ich sie damals motivieren konnte.

Mein eigener Weg führte mich weiter ins Unternehmertum. Mit 14 Jahren wollte ich mein erstes richtiges Unternehmen gründen, doch ich musste mich gedulden – in Österreich darf man erst mit 18 selbstständig werden. Um die Zeit bis dahin sinnvoll zu nutzen, entschied ich mich, auf die Handelsakademie (HAK) zu gehen. Ich wollte etwas lernen, das mir später in meiner Selbstständigkeit helfen würde, und entschied mich bewusst für diese wirtschaftliche Ausbildung. Während meiner Zeit in der HAK begann ich, semi professionellen E-Commerce zu betreiben. Neben meiner Website vintageclothing.at betrieb ich mehrere eBay-Shops wie „Game Ressources“ und „Media Mania“ sowie einen Amazon-Dropshipping-Store. Doch obwohl ich oft 30 Stunden pro Woche arbeitete, neben Schule mit ca 35 Stunden Unterricht, 3-4 mal Fitnessstudio und aktives Mitglied eines Jugendvereins, der GSJ (Selbstverwirklichende Jugend) war, merkte ich schon am Anfang, dass ich unorganisiert und ineffektiv war. Nach einem Jahr habe ich voller Herzensschmerz die Shops und „mein Baby“, wie ich vintageclothing.at auch nannte, offline genommen. Es war einfach zu viel Chaos. Es musste etwas neues her. Etwas das ich neben der Schule gut machen konnte und ich erst Arbeit hatte, wenn ich wusste das Geld reinkommen würde. Denn bei Onlinehandel mit Gebrauchtwaren hat man doch relativ viel Arbeit im Vorhinein. Von der Anschaffung über den Produktfotos, die geschossen und bearbeitet werden mussten, bis hin zum listen, wie man das Online-Stellen von Produkten auch nennt. All dieser Aufwand und es ist noch nicht mal sicher, ob man überhaupt etwas verkaufen würde.

Diese neue Richtung kam, als ein guter Freund mich fragte, ob ich Content für seinen Jugendverein GSJ (Selbstverwirklichende Jugend) produzieren möchte. Ich begann, regelmäßig Videos von den Events des Vereins zu drehen und zu schneiden. Das kreative Arbeiten machte mir so viel Spaß, dass ich wusste: Das könnte etwas sein, worauf ich langfristig aufbauen könnte. Im Vergleich zu meinem bisherigen Reselling-Geschäft war die Content Creation eine willkommene Abwechslung – weniger Arbeit im Voraus, dafür gezielte Projekte und zeitnahe Vergütung für die geleistete Arbeit.

Ich entschied mich dafür selber regelmäßig Content für meine eigenen Social Media Kanäle zu produzieren, um mir eine Community aufbauen zu können. Zugleich könnte das auch meine Werbung sein, um potentielle Kunden von meiner Arbeit überzeugen zu können. Relativ schnell kamen schon die ersten Aufträge aus meinem Bekanntenkreis rein. Reels für eine weitere Jugendorganisation von ihren Erasmus+ Programmen, ein Imagevideo für ein österreichweites Programm, das die ersten Schritte ins Unternehmertum von Jugendlichen fördert, Interviews für ein Magazin einer wirtschaftlichen Vereinigung aus Kärnten, etc.

Desto näher ich meinem 18. Geburtstag kam, desto näher kam ich auch meinem riesen Traum, den ich seit nun 4 Jahren verfolgte und an dem aktiv gearbeitet habe: Unternehmer zu werden.

Ein Kollege mit dem ich gemeinsam bei der GSJ für Social Media Content verantwortlich war, hatte auch Interesse sich in diesem Bereich selbstständig zu machen und fragte paar mal nach, wie ich denn an die Aufträge kommen würde. Wie ich bereits wusste, hat Rainer bereits vor Jahren eine eigene Medienagentur betrieben. Gemeinsam mit seinem damaligen Geschäftspartner – der heute ebenfalls im Vorstand der Selbstverwirklichenden Jugend ist – hatte er Kurzfilme produziert. Diese Erfahrung und sein Hintergrund im kreativen Bereich passten perfekt zu meinen Zielen. Dadurch kam mir dann irgendwann die Idee: „Wieso arbeit i nit einfach mit ihm zamm?“.

Nach gewisser Zeit, die ich mir nahm um mir Gedanken zu den Vor- und Nachteilen einer Zusammenarbeit bzw eines Geschäftspartners, kam dann schlussendlich der Moment.

Also habe ich ihn gefragt:
„Hättest du Interesse, Nemeth Studio mit mir zu gründen?“

Worauf seine Antwort ein überzeugtes: „Ja.“ war. Oder um es mit seinen Worten zu sagen „Ja safe Broski.“

Mit dieser Entscheidung bestand das Team von Nemeth Studio nicht mehr aus mir allein. Rainer und ich kombinierten unsere Talente – ich brachte meine Erfahrungen aus dem E-Commerce, meine Kenntnisse im Aufbau von Online-Präsenzen und mein Auge für visuelles Storytelling ein, während Rainer seine kreative Energie als Künstler, Musiker und Beatproducer sowie seine frühere Erfahrung als Medienunternehmer einfließen ließ. Unser Ziel war klar: Wir wollten ein Unternehmen aufbauen, das sich durch Qualität, Nachhaltigkeit und digitale Innovation auszeichnet.

Ein wichtiger Grundsatz bei Nemeth Studio ist unsere moderne und authentische Online-Präsenz. Denn warum sollten Unternehmen uns buchen, wenn wir selbst keine überzeugenden Inhalte auf Social Media teilen oder keine ansprechende Website haben? Diese Philosophie prägt unser Handeln – wir setzen auf hochwertige Inhalte, eine professionelle Darstellung und nutzen jede Gelegenheit, um unser Wissen und unsere Kreativität weiterzugeben. Dazu möchten wir auch bald Ressourcen wie Presets, LUTs und Blueprints (Anleitungen für jegliche Bereiche und Schritte im Bereich Social Media, Website, etc) für andere Content Creator anzubieten, um unser Wissen zu teilen und andere bei ihrer Arbeit zu unterstützen.

Heute kombinieren wir bei Nemeth Studio kreative Visionen mit nachhaltigem Arbeiten – von der Nutzung von Secondhand-Equipment bis hin zu Datenschutzkonzepten wie dem Einsatz von Infomaniak-Servern. Diese Werte machen uns einzigartig und spiegeln wider, woran wir glauben: Qualität, Innovation und den Mut, Träume zu verwirklichen.

Unsere Geschichte zeigt, dass große Visionen oft in den kleinsten Momenten beginnen – und dass jede Herausforderung eine Chance sein kann, etwas Großartiges zu schaffen. Doch das Beste daran? Dies ist erst der Anfang.